Als Beethoven 1809 sein Fünftes und letztes Klavierkonzert schrieb, war Wien von den Truppen Napoleons belagert. Der Kriegslärm und die wirtschaftliche Unsicherheit – sein Mäzen Erzherzog Rudolf hatte die Stadt verlassen – beeinflussten die Entstehung des Werks. Beethoven schuf ein Klavierkonzert mit einer für die Zeit außergewöhnlich neuen Form, in der der Solist zwischen heroischen und friedlichen Momenten wechselt. Trotz der schwierigen Umstände spiegelt das Werk keinen Fatalismus wider, sondern einen feierlichen Kampf für Freiheit und gegen Unterdrückung.
Auch Gustav Mahlers Erste Sinfonie zeugt von intensiven persönlichen Erfahrungen. Die unglückliche Liebe zur Sängerin Johanna Richter inspirierte ihn zu den „Liedern eines fahrenden Gesellen“, aus denen er Motive in den ersten und dritten Satz der Sinfonie übernahm. In einem emotionalen Ausnahmezustand vollendete Mahler die Sinfonie in nur sechs Wochen. Die Uraufführung 1889 in Budapest stieß auf Unverständnis, woraufhin Mahler das Werk mehrfach überarbeitete. Heute gehört sie in die Reihe seiner meistgespielten Sinfonien.
Programm
Ludwig van Beethoven
Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 1 D-Dur
Mitwirkende
Sir Donald Runnicles
Dirigent
Masaya Kamei
Klavier
Dresdner Philharmonie
Orchester